Die letzten Tage im Juni waren angebrochen. Erdbeeren gab es schon einige Wochen zu kaufen, deshalb mussten wir uns so langsam um unsere nächste Szene kümmern. Für den Fall, dass wir noch einen zweiten oder gar dritten Versuch machen müssten, sollte noch genug Zeit sein. Wir begannen mit den Erdbeeraufnahmen. Dafür kontaktierten wir den Chef vom Obstbau Rüdiger der ein Erdbeerfeld direkt vor dem Schloss Pillnitz besitzt. Er hatte kein Problem damit, dass wir Aufnahmen von seinem Erdbeerfeld machen wollten. Wir verabredeten uns für den Nachmittag und wir hatten Glück, da genau an diesem Tag keine Selbstpflücke erlaubt war (wegen des schlechten Wachstums der Pflanzen) und wir so das ganze Feld für uns hatten. Wir waren schon fast fertig mit unseren Aufnahmen, als Herr Rüdiger selbst auf dem Feld noch mal vorbeischaute. Ein wirklich sehr netter Mann, der uns sogar noch seine vielen anderen Früchte zum Filmen anbot. Wir mussten dankend ablehnen.
Unsere Idee war, das Erdbeerfeld mit den vorbeiziehenden Wolken in einem Zeitraffer zu zeigen. In der fertigen Zeitraffer-Sequenz bemerkten wir aber, dass diese Aufnahme von stillstehenden Erdbeerpflanzen keinen Sinn ergab. Ein Zeitraffer macht eben nur dann richtig Sinn, wenn es etwas gibt, was normalerweise für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, sondern erst durch die extreme Zeitraffung zum Vorschein kommt. Zum Glück hatten wir auch ein paar Videoaufnahmen gemacht.
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Für die nächsten 2 Tage hatten wir den „Dreh“ für die Zubereitung angesetzt. Gegen 22.00 Uhr fingen wir an, obwohl es gerade noch dämmerte. Bis 1.00 Uhr Nachts filmten wir das erste Stück: Die Zubereitung des Kuchens. Das verlief reibungslos. Am nächsten Tag begannen wir bereits am späten Nachmittag mit der Herstellung des Sorbets. Das musste schließlich noch ein paar Stunden durchkühlen. Nachdem es endlich dunkel geworden war, konnte nun auch der Stracciatellaquark fertig gemacht werden. Auch die Aufnahme war schnell im Kasten. Parallel begannen wir damit den Tisch einzudecken. Beim Bereitstellen des Glases fiel uns auf, dass wir unser Getränk komplett vergessen hatten. Es sollte eigentlich ein leckerer sommerlicher Hugo sein. Es war 21:40 Uhr. Also schnell aufs Fahrrad gestiegen und ins nächste Einkaufszentrum geradelt, zum Glück haben die bis 22:00 Uhr geöffnet! Nun musste ein fertiger Hugo herhalten, aber nicht so schlimm… sieht man ja nicht im Film.
Alle 10 Min klingelte die Küchenuhr um uns an das Umrühren des Sorbets zu erinnern und es waren immer noch über 30°C in der Wohnung (es waren die 2 wärmsten Tage im Juni). Robert schmiss sich nun in seine langen Klamotten und wir drehten als letztes die Essenszene. Das Dreierlei-Dessert war angerichtet und serviert, nun musste Robert nur noch darauf achten, sich nicht zu sehr nach vorne zu beugen um nicht ins Bild zu kommen. Gegen 23:30 Uhr war alles abgedreht. Der nächste Tag zeigte, dass unsere Zeitraffer gut gelungen waren und wir nicht noch einen zweiten Versuch benötigten!