Mallorca im Winter | Stürmische Zeiten

Quadrat

Der erste Gedanke der sich aufdrängt, wenn man an Mallorca denkt ist sicherlich der von viel Sonne, Strand und Meer. Allerdings gibt die Insel weit mehr her als nur das. Längst haben Fahrradsportler, Wanderer und Läufer dieses schöne Stück Natur für sich entdeckt. Nachdem wir bereits einmal im Sommer da waren, wollten wir unbedingt noch mehr von der Insel sehen.

Foto Equipment

Die Insel ist voll

Mit diesem Wunsch sind wir aber nicht alleine: In der Hauptsaison tummeln sich bis zu 2 Millionen Touristen in einem Monat auf der Insel. Im Jahr 2016 waren es ca. 11 Millionen insgesamt. An einem Tag werden auf dem Flughafen in Palma mehr als 180.000 Passagiere abgefertigt. Schätzungen gehen von etwa 400.000 Hotelbetten auf der Insel aus. Zuletzt sind die Touristenzahlen so stark gestiegen, dass die Balearenregierung eine Begrenzung der Tourismuszahlen beschlossen hat.

Tramuntana-Gebirge

Für uns war also schnell klar: Wenn wir etwas von der Schönheit der Insel sehen wollen, dann nur außerhalb der Saison! Gesagt, getan. Und so sind wir im November für 14 Tage in den Winterurlaub geflogen.

Wärmer als erwartet

Bereits vor Abflug haben wir den Wetterbericht im Internet geprüft und gesehen, dass es tagsüber noch bis zu 18°C warm werden sollte. Dennoch haben wir nicht an warmer Kleidung gespart. Uns war klar, dass es früh am Morgen und gegen Abend durchaus etwas frischer werden konnte – besonders im Gebirge. Wie recht wir mit dieser Annahme haben sollten, wurde uns schon beim Anflug deutlich: Kurz vor der Landung galt es einige Turbulenzen zu überstehen…

Fotografieren am windigen Strand auf Mallorca

Auch an unserem ersten Tag war das Wetter noch ziemlich rau. Wir wollten eine Wanderung in der Bucht Cala Mesquida unternehmen, die wir von unserem Urlaub 2014 kannten. Bei unserer Ankunft an der Bucht, sahen wir uns aber einem heftigen Sturm ausgesetzt. Der Strand – normalerweise bis zu 100 Meter breit – stand völlig unter Wasser.

Dünen unter Wasser

Rauhe See

Es war ein (im wahrsten Sinne des Wortes) umwerfendes Schauspiel. Die meterhohen Wellen brachen schon weit draußen auf offener See. Immer mehr Wasser wurde die Bucht hoch und zwischen die Dünen gedrückt. Der feine Sand – von den peitschenden Windböen aufgewirbelt – fühlte sich im Gesicht an wie dutzende kleine Nadelstiche. Die meiste Zeit mussten wir mit dem Rücken zum Wind stehen, um uns – und auch die Kameras – vor dem Sturm zu schützen.

Rauhe See

An die Wanderung war nicht mehr zu denken. Nachdem wir bestimmt eineinhalb Stunden dem Treiben zugeschaut und reichlich fotografiert und gefilmt hatten, entschlossen wir uns kurzerhand für eine “Indoor-Alternative”.

Coves del Drac

Ebenfalls an der Ostküste Mallorcas, nicht weit von der Bucht Cala Mesquida entfernt, liegt das größte Höhlensystem der Insel: Coves del Drac – die Drachenhöhlen. Die Höhlen erstrecken sich über 1.700 Meter Länge und beherbergen den zweitgrößten unterirdischen See Europas. Die Coves del Drac zählen zu den Hauptattraktionen Mallorcas. Zur Hauptsaison werden tausende Touristen im Stundentakt durch die Gänge geschleust.

Leerer Parkplatz

Eingang Drachenhöhlen

Nachdem sich eine überschaubare Gruppe am Höhleneingang zusammengefunden hatte, ging es pünktlich zur angekündigten Zeit, für welche wir die Tickets gekauft hatten, los. Sehr schwülwarme Luft und hohe Luftfeuchtigkeit schlugen uns am Eingang entgegen. Es dauerte einige Minuten, bis die Objektive an den Kameras nicht mehr beschlagen waren und wir fotografieren konnten.

Beschlagenes Objektiv

Die Höhlenformationen waren einzigartig und wunderschön anzusehen. An einigen Stellen treffen sich die von der Decke hängenden Stalaktiten mit den auf dem Boden stehenden Stalagmiten und bilden Säulen. Leider sahen wir an vielen Stellen schon abgebrochene und völlig abgegriffene Felsen. Auf dem Weg durch die Höhle kamen wir bereits an einigen kleineren Seen vorbei. Das Wasser war so klar, dass wir zum Teil schon ganz genau hinsehen mussten, um zu erkennen, welche Steine über und welche unter Wasser lagen.

kleiner See in der Drachenhöhle

Am Ende des Rundgangs kamen wir in einen sehr großen Höhlenraum. Wie in einem Auditorium bieten hier etliche Bankreihen Platz für 1.100 Besucher. Hier gibt es nun den großen See zu sehen. Es folgt eine kleine Showeinlage: Nachdem das Licht ausgeschaltet wurde, wird der See mit einigen Unterwasserlampen in Szene gesetzt. Ein Ruderboot mit einer kleinen Musikkapelle fährt über den See und spielt dabei klassische Musik, begleitet von zwei weiteren Ruderbooten. Das ganze Schauspiel dauert etwa 10 Minuten und ist zwar ein wenig kitschig, aber dennoch ganz hübsch gemacht.

Im Anschluss an die Show haben die Besucher die Möglichkeit, selbst mit einem Ruderboot mitzufahren und sich einmal über den See bringen zu lassen. Dort bildete sich trotz unserer recht kleinen Gruppe schnell eine lange Schlange. Diese “Bootsfahrt” ging im Endeffekt nur von einer Seite des Sees auf die gegenüberliegende, etwa 50 Meter entfernte Seite. Wir nutzten stattdessen den kurzen Fußweg und hatten dabei die Möglichkeit noch einige schöne Fotos zu machen.

Größter See in den Drachenhöhlen

Kommentar

2 Kommentare zu „Mallorca im Winter | Stürmische Zeiten“

  1. Antworten

    Superschöne, interessante Fotos! Aber, da fehlen noch welche, oder? 😉

  2. Antworten

    Bis auf die stürmischen Tage sicher eine der bequemsten Jahreszeiten um in diese Region zu reisen. Die Fotos sind ganz nach meinem Geschmack und ich sehe jede Menge Material für euer Instagram. Besonders die Aufnahmen der Tropfsteinhöhlen oder auch die der stürmischen See eignen sich. 🙂 Ich bin gespannt.

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