Ecuador | Galapagos · Santa Cruz I

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Nach unserem Aufenthalt in Quito ging es nun am zweiten Tag endlich nach Galapagos. Wir waren voller Vorfreude und sehr gespannt was uns erwarten würde.

Als wir das erste Mal von Galapagos mit seiner außergewöhnlichen Geschichte und der damit verbunden einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt hörten, hatten wir doch sehr verträumte Vorstellungen davon wie eine Reise dahin aussieht. Wir fragten uns zum Beispiel ob wir mit einem Propellerflugzeug vom Festland auf die Inseln fliegen würden oder doch mit einem Frachter übersetzen müssten und wenn, wie lange das dauern würde. Oder ob wir für eine Schlafmöglichkeit überhaupt ein Dach über dem Kopf bekämen und wie wir an Essen bzw. Wasser kommen würden. All diese Fragen und Überlegungen stellten sich bald als völlig überflüssig heraus. Nachdem wir viel im Internet und Büchern recherchiert, diverse Reiseblogs gelesen und uns mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt hatten, war klar: So abgelegen sind diese Inseln mittlerweile garnicht mehr! Natürlich fliegen normale Kurzstreckenflieger täglich innerhalb einer guten Stunde vom Festland aus hinüber. Und zumindest auf der Hauptinsel Santa Cruz existieren geteerte Straßen, Autos, Hotels (teilweise sogar mit Pool) und Restaurants & Bars zum Ausgehen.

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Was uns im Vorfeld nicht bewusst war und erst während der Reise klar wurde, ist die Tatsache, dass auf den Galapagosinseln keine Individualunternehmungen möglich sind. Auf der Hauptinsel kann man sich vielleicht noch etwas frei bewegen und den ein oder anderen Ort zu einem selbstgewählten Zeitpunkt besuchen. Spätestens wenn man auf die anderen Inseln übersetzt, gibt es keine Möglichkeiten nach eigenen Wunschvorstellungen zu reisen. Die Reiseroute muss vorher genauestens geplant und bei der Nationalparkbehörde genehmigt werden. Man hat dann vorgegebene Zeitfenster, z.B. von 6.00-12.00 Uhr oder von 12.00-18.00 Uhr, in denen man sich an einem bestimmten Punkt aufhalten darf. Die Schiffe werden ständig geortet und überprüft ob sie sich auf der vorgegebenen Route befinden. Es gibt bestimmte Punkte an den Inseln die angesteuert und besucht werden dürfen mit einem klar vorgegebenen Weg. Man kann den Weg nicht verlassen, weil einem eine bestimmte Region ins Auge fällt und dahin wandern. Außerdem darf man natürlich keinen Schritt ohne einen Guide unternehmen bzw. die Inseln betreten und es gibt strenge Verhaltensvorschriften die eingehalten werden müssen. Es besteht also keine Möglicheit zu sagen: An diesem Ort gefällt es uns besonders gut und wir möchten einen Tag länger hier ankern oder den Sonnenuntergang auf diesem oder jenem Berg erleben.

Das war für uns schon etwas gewöhnungsbedürftig, da wir sonst i.d.R. so reisen, dass wir uns recht früh oder recht spät an stark frequentierten Besucherpunkten aufhalten oder gleich abgelegene Orte suchen wo sich wenige Touristen hin verirren. Aber diese ganzen Reglementierungen sorgen natürlich dafür, dass die Inseln soweit wie möglich ihre Ursprünglichkeit behalten und nicht kaputt-besucht werden, trotz des Tourismus. Nur dadurch können diese tollen wunderschönen Inseln geschützt werden. Deshalb war es für uns eine Selbstverständlichkeit die Vorgaben einzuhalten.

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Nun zurück zu unserem Trip. Die Anreise wies ein paar Besonderheiten im Vergleich zu herkömmlichen Reisezielen auf. Bereits auf dem Festland am Flughafen musste alles was nach Galapagos wollte, durch eine extra Schleuse die auf der Suche nach organischen Substanzen war. Wie z.B. Früchte, Samen, Sand oder Steine. Während des Fluges selbst, vor dem Landeanflug, gehen die Crewmitglieder durch den Gang und sprühen Desinfektionsmittel oberflächlich in alle Handgepäcksfächer. Was das für einen Sinn ergeben soll erschließt sich uns zwar nicht, aber es beruhigt anscheinend das Gewissen etwas gegen einschleppende Organismen tun zu können… wie auch immer. Auf Baltra gelandet sind wir das einzige Flugzeug. Ein heißer Wind bläst uns ins Gesicht und die Sonne brennt erbarmungslos.

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Nach dem Aussteigen geht es mit den Schuhen durch ein Desinfektionsbecken und ein überdachter Weg führt weiter zum “Flughafengebäude”. Das ist eher eine große Halle die überall offen ist, damit man nicht droht zu ersticken. Bevor man nun wirklich richtig da ist, erfolgt eine weitere gründliche Untersuchung aller Taschen auf unerlaubte Mitbringsel. Dahinter stehen die Koffer und ein Bus bringt uns zur Fähre die nach Santa Cruz übersetzt. Bei starkem Seegang wäre uns ja schon mulmig geworden, bezüglich der Koffersicherung. Bei uns war das Meer allerdings sehr ruhig.

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Während der kurzen Überfahrt, bekamen wir einen atemberaubenden Empfang geboten. Am Ufer wuchsen wunderschöne Mangroven in denen einige Pelikane saßen. Links und rechts des Bootes schossen Blaufußtölpel beim Jagen ins Wasser und alles war voller Fische. Überall an den Felsen krabbelten Klippenkrabben entlang und auch Fregattvögel zogen über uns ihre Kreise. Das war der Wahnsinn. Wir befanden uns gerade einmal eine halbe Stunde auf den Inseln und schon wussten wir garnicht wo wir unsere Kamera zuerst hinhalten sollte.

Bevor es in unsere Unterkunft ging, besuchten wir die Primicias Ranch. Ein privates Grundstück voller Riesenschildkröten im fruchtbaren Hochland. Das war ein Paradies! Wie friedlich diese wunderschönen Tiere dort ihren Alltag verleben. Wenn eine Schildkröte keine Lust mehr auf nervige Zecken hat dann verschwindet sie im Schlammloch.

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Direkt um die Ecke lag ein Lavatunnel und da wir schon einmal da waren, schauten wir uns diesen gleich mit an. Danach fuhren wir nach Puerto Ayora dem Ziel des heutigen Tages. Wir legten unsere Sachen im Hotel ab und machten uns gleich wieder auf den Weg zum Hafen des kleinen Städtchens. Schon bald ging die Sonne unter und es wurde dunkel. Auch hier waren wir überwältigt von der Vielzahl an Tieren. Neben den bereits gesichteten, gab es kleine Baby-Haie, Meerechsen und Seelöwen zu sehen. Die Seelöwen lagen mit Vorliebe direkt auf dem Weg oder in den Schlauchbooten. Die vorgeschriebenen 2 m Abstand zu jedem Tier ließen sich manchmal sehr schwer einhalten, vor allem weil das irgendwie die Tieren nicht wussten.

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Am nächsten Tag folgte ein Ausflug auf South Plaza, eine unbewohnte Nachbarinsel von Santa Cruz.


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Kommentar

Ein Kommentar zu „Ecuador | Galapagos · Santa Cruz I“

  1. Antworten

    Tolle Bilder! Kann man sich als (ein bisschen) weltbewanderter total reinversetzen! Hab ja auch schon paar Länder gesehen… aber diese noch nicht! Sehr schön! Weiter so!!!

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