Bisher hatte jeder Tag den vorherigen getoppt. Wir waren gespannt wie es weiter ging!
Heute begann also unsere 7-tägige Schiffsreise. Die Koffer wurden auf einen Pick-Up verladen und fuhren davon. Die sollten bereits auf das Boot gebracht werden. “Na hoffentlich geht da mal keiner verloren!” dachte ich mir… Für uns stand noch ein Ausflug in die Charles-Darwin-Forschungsstation auf dem Programm.
Charles-Darwin-Forschungsstation
Das Gebiet der Forschungsstation war riesig. So groß hätten wir es garnicht erwartet. Viele verschiedene Schildkrötenarten von ganz klein bis ganz groß leben hier, aber auch z.B. Landleguane. Es wird viel geforscht, aber vor allem auch für ausreichend Nachzucht gesorgt. Dabei ist die Fortpflanzung bei Schildkröten garnicht so einfach! Während unseres Besuches erfuhren wir einiges darüber.
Graben die Forscher die abgelegten Eier aus, wird jedes mit einer Markierung an der Oberseite versehen. Nach dem Brutvorgang in der Station, werden sie zurück gelegt. Die Markierung ist dabei entscheidend über Leben und Tod. Denn legt man sie verkehrt herum, würden die Jungen ertrinken! Nachdem eine Schildkröte ihre Eier abgelegt und vergraben hat, uriniert sie auf das Gelege. Das sorgt für stabilen Halt und minimiert die Gefahr, dass die Eier kaputt gehen. Allerdings bedeutet das auch eine enorme Anstrengung für die kleinen Schlüpflinge. Ca. 1 Monat brauchen sie um sich aus dem Ei an die Oberfläche zu kämpfen. Sie ernähren sich dabei von einem kleinen Dottersack an ihrer Panzerunterseite. Dabei ist sehr interessant, dass die Bruttemperateur das Geschlecht bestimmt! Wenn ich mir das richtig gemerkt habe, entstehen bei 39°C Weibchen und 38°C Männchen. Natürlich ist diese Tatsache auch sehr praktisch bei einem Aufzuchtprogramm!
Meeresschildkröten schlüpfen nur in der Nacht. Sind sie an der Oberfläche angekommen, folgen sie dem Mondlicht, welches sie ins Meer lockt. Männliche Meeresschildkröten verlassen nie wieder das Wasser, weibliche hingegen schon, natürlich zur Eiablage. Das weiß auch die Meeresschildkröte. Falls ihr der Paarungsakt mit dem Männchen zu anstrengend wird, rettet sie sich ans flache Ufer, um sich auszuruhen.
Auf dem Weg zum Schiff stoppten wir noch mal im Hochland von Santa Cruz. Wir schauten uns die Zwillingskrater “Los Gemelos” an. Sehr schöne riesige Krater die mittlerweile schon völlig zugewachsen sind. Das Hochland ist sehr fruchtbar und grün. Die vielen Flechten und Moose auf den Bäumen zeigen den Regenreichtum dieser Region an.
Mosquera
Nun ging es endlich aufs Schiff. Wir hätten mit deutlich weniger Komfort und viel kleineren Kabinen gerechnet. Aber es war ein sehr schönes Schiff und überraschend groß für 13 Personen. Später folgte eine allgemeine Einweisung. Die Crew erklärte uns, dass neben den üblichen Softdrinks und Wasser bei diesem Schiff auch das Bier umsonst ist. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Besitzer ein Deutscher ist und Bier mehr oder weniger als Grundnahrungsmittel ansieht. Lautes Gejubel unserer Gruppe war die Folge.
Unser Schiff setzte sich langsam in Bewegung bis vor die Insel Mosquera. Wir waren, vor allem für Fotografen, zu einer perfekten Zeit da. Es war kurz vor Sonnenuntergang und die kleine Insel wurde in ein wunderschönes Licht getaucht. Viele Seelöwen spielten im Wasser und an Land, mit uns und mit sich selber. Wiedermal wurde uns bewusst wie zahm die Tiere hier sind.
Auch eine Meerechse lief quer über die Insel. Wir waren alle stark beeindruckt von der Schöneit dieser Natur. Nur widerwillig verließen wir schließlich die Insel. Dieses friedvolle Zusammenleben der unterschiedlichsten Tierarten hatte uns bereits jetzt tief im Herzen berührt.
Floreana
Punta Cormorant liegt an der Nordküste Floreanas. Der östliche Strandabschnitt wird von Meeresschildkröten zur Eiablage genutzt. Zu der Zeit als wir da waren, schlüpften die Jungen bereits. Das passiert zwar nur Nachts, aber wir konnten einige Spuren der Schlüpflinge sehen, die ein paar Stunden zuvor ins Meer gelangt sind.
Hinter den Dünen befindet sich eine große Lagune, wo Flamingos leben. Wie viele und ob überhaupt welche anzutreffen sind, ist reine Glücksache. Aber wir hatten großes Glück. Wir liefen entlang eines kleinen Trampelpfades, direkt an der Lagune. An einer Stelle riss die Mangrovenmauer auf und gab den direkten Blick auf die Lagune frei. Plötzlich stand da ein Flamingo. 2 Meter von uns entfernt stand er da! Als wir vorsichtig ein Stück weiter gingen, sahen wir, dass eine kleine Gruppe von ca. 10 Flamingos am Ufer stand. Wir verbrachten sicher eine knappe halbe Stunde direkt vor ihnen. Die großen Zoomobjektive die wir drauf hatten, waren gar nicht zu gebrauchen, weil die Flamingos viel zu nah waren. Zum Glück blieb genügend Zeit die Objektive zu wechseln. Sie hatten überhaupt keine Angst vor uns. Das war wirklich einmalig!
Wenn man Floreana besucht, darf ein Besuch bei der Post Office Bay natürlich nicht fehlen! Ein kleines Holzfass mit vielen Briefen. Wer einen oder mehrere Briefe aus seiner Heimat findet, nimmt sie mit und verschickt sie daheim.
Danach wanderten wir durch das Hochland. Floreana ist eine sehr grüne Insel. Sie ist die Erste die von Menschen besiedelt wurde, weil es hier die einzige natürliche Süßwasserquelle auf ganz Galapagos gibt! Es leben viele Schildkröten hier. Überall am Wegrand sah man sie. Aber auch Darwinfinken, Seelöwen und Meerechsen begrüßten uns wieder. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick über die gesamte Insel mit ihren Vulkankratern.
Der nächste Stopp hieß Isabela. Eine facettenreiche Insel, mit vielen neuen Überraschungen!
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Galapagos – Teaser
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Wow! Wieder ein sehr interessanter Beitrag! Sehr beeindruckend und wunderschön! Mehr davon, bitte!
Einmal mehr gaballtes Bildmaterial was die Kraft der Natur dieser Gegend auf atemberaubende Weise wiederspiegelt. Nicht allein die saftigen, grün gesättigten Panoramen oder die farbenfrohe Flora machen diesen Beitrag zum Erlebnis, sondern auch die natürlich verfassten Zusätze drücken den geerdeten Charakter der beiden Fotografen aus.
Erneut einen Dank, dass ihr eure “Verfolger” an diesen bereichernden Erlebnissen teilhaben lasst.