Dunklegraue Wolken, laut prasselnder Regen, Blitz und Donner weckten uns am nächsten Morgen. Die Terrasse war überflutet. Die Regentropfen prallten mit hoher Geschwindigkeit auf die Wasseroberfläche und erzeugten mit ihrem lauten Platscher eine starke Geräuschkulisse. Die Temperatur war deutlich gefallen und tosender Wind zog über die Felder. Es war ungemütlich geworden. In unserer Unterkunft nutzen wir die Zeit für Recherchen und diverse Fotoexperimente. Wir versuchten die Stimmung festzuhalten und ein paar Regenplatscher einzufangen. Außerdem boten die Vögel auf der Wäscheleine ein gutes Motiv; die freuten sich offensichtlich über den Regen.
Am späten Nachmittag endete der Spuk vorerst. Plötzlich riss der Himmel auf, die Sonne strahlte und wir nutzten das Zeitfenster um zum Zarečki Krov Wasserfall zu fahren. Dieser war so kurz nach dem Starkregen natürlich sehr schlammig, aber dafür gut gefüllt.
Wasserfalljagd
In den nächsten Tagen blieb das Wetter wechselhaft. Immer wieder regnete es stark, nur um darauf mit strahlendem Sonnenschein zu antworten. Für uns bedeutete das ideales Fotografierwetter. Die vom Sommer ausgetrockneten Flussbetten füllten sich allmählich. Die Wasserfälle wurden von Tag zu Tag klarer da der Schlamm sich immer weiter absetzte und wir hatten zwischen den Regenschauern immer wieder Zeitfenster zum Fotografieren.
Auf unseren Touren begegneten uns häufig freilaufende Hunde von angrenzenden Grundstücken. Auf dem Weg zum Wasserfall Sopot hatten wir einen besonders treuen Begleiter, der ein ganzes Stück mit uns zusammen lief.
Der Sopot ist eine beeindruckende Felsformation mit einem Loch im Fels. Dadurch fließt bei starkem Regen ein Wasserfall. Dafür reichte das Wasser zwar nicht, aber es war schon so beeindruckend genug in der riesigen grünen “Höhle” zu stehen. Vom Flussbett aus ergab sich ein umwerfender Blick nach oben.
Unsere nächsten Reiseziele waren da deutlich nasser. Die Mühle bei Kotli ist ein relativ stark frequentierter Touristenpunkt. Dafür hatten wir den 2 km weiter flussabwärts liegenden Grjok ganz für uns allein. Der kleine Spaziergang unter den vor der Sonne schützenden dichten Bäumen entlang des Flusses war herrlich entspannend. Zumindest so lange bis 2 extrem laut knatternde Quads sich uns näherten und wir eine Kollision gerade noch so mit einem Sprung ins Gebüsch verhindern konnten.
Der 20m hohe Benkovski Wasserfall beeindruckte uns am meisten mit seiner atemberaubenden Schönheit. Einen ganzen Vormittag verbrachten wir vor Ort und hatten ihn dabei ganz für uns allein. Niemand anderes interessierte sich für diese wahnsinnige Naturschönheit. Die Felsen im Flussbett waren gespickt von Löchern und Furchen. In denen ließen wir die Füße und die Seele baumeln. Danach kletterten wir weiter über die trockenen Steine im Fluss auf die andere Uferseite. Von da ging es durchs Unterholz entlang der Klippe. Irgendwann wurde es lichter und wir hatten einen unverbauten Blick auf dieses tolle Stück Natur. Aber auch der Sopot bei Pican war absolut einen Besuch wert.
Super tolle Fotos! Trotz des Regens, oder gerade deswegen wieder sehr schön! Und die Spannung wurde endlich aufgelöst! 😉
Kroatien wirkt teils wie ein kleines Stück Neuseeland. Eure Fotos tragen gesättigtes Grün, ausreichend Informationen in dunklen Ecken, keine ausgebrannten Himmel und unterschiedliche Winkel.
Zwar würde ich mir ein wenig mehr abwechselnde Kamerapositionen wünschen (nicht immer Stativhöhe), gerade beim Aufblick zum Sapot Wasserfall aber das ist nörgeln auf hohem Niveau.
Gesamt sind es gut vermittelnde Bilder zu einem wunderschönen Stückchen Erde.
Liebe Grüße von Romano