Ecuador | Galapagos · Isabela & Fernandina IV

Quadrat

Die Insel Isabela erinnert aufgrund ihrer Form an ein Seepferdchen und ist die größte aller Galapagosinseln. Auf ihr gibt es viele verschiedene Besucherpunkte, hauptsächlich an der Westküste. Hier gibt es auch keinen Handyempfang mehr. Man ist komplett abgeschottet und kann sich voll auf die Natur einlassen. Wir sind von Süd nach Nord entlang gefahren und haben beeindruckende Dinge erlebt.

Punta Moreno

Punta Moreno ist ein riesiges Lavafeld. Aufgrund der Plattenverschiebungen gibt es teilweise tiefe Schluchten, auf der anderen Seite mannshohes aufgestapeltes Lavagestein. Die getrocknete Lava ist uneben und sehr scharfkantig. Gutes Schuhwerk ist hier absolut Pflicht! Leider wurde diese Schönheit einem Teilnehmer zum Verhängnis. Kurz nicht aufgepasst, übersah er ein kleines Plateau, stürzte einen kleinen Schritt nach unten und zog sich Schürfwunden und einen tiefen Schnitt im Bein zu. Bei den ganzen Vogelexkrementen und den begrenzten medizinischen Möglichkeiten, ist damit wirklich nicht zu spaßen. Aber ich kann vorweg nehmen: Die Geschichte ging gut aus.

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Stricklava
Stricklava

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Hin und wieder wächst ein Lavakaktus aus einer Felsspalte. Sonst sieht das Panorama eher karg aus. Auf den ersten Blick! Sobald man an eine Wasserstelle kommt, erblüht das Leben, obwohl es sich um Salzwasser handelt! Es gibt Bahamaenten, Graureiher, Schlangen, Lavaeidechsen und sogar ein Teichhuhn bekamen wir zu Gesicht.

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Graureiher
Graureiher

Nahe der Küste sahen wir das erste Mal eine große Kolonie der Meerechsen, Blaufußtölpel und den Flugunfähigen Kormoran. Da der Flugunfähige Kormoran seine Nahrung vollständig im Wasser jagt und nicht mehr zu fliegen braucht, verkümmern seine Flügel allmählich. Bereits jetzt kann er nicht mehr fliegen und irgendwann werden sich seine Flügel vollständig zurückgebildet haben. Evolution!

Flugunfähiger Kormoran
Flugunfähiger Kormoran

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Blaufußtölpel
Blaufußtölpel
Seelöwe mit seinem frischen Fang: Oktopus
Seelöwe mit seinem frischen Fang: Oktopus
Vulkan Sierra Negra
Vulkan Sierra Negra

Elizabeth Bay

Die Elizabeth Bay ist eine Stillwasserzone inmitten bis zu 20m großer Mangroven! In unseren Booten paddelten wir hindurch. Wir beobachteten einen Lavareiher wie er einen Fisch nach dem anderen, direkt vor unseren Augen, fing. Etliche Meeresschildkröten begleiteten unseren Weg. Dann sahen wir Pinguine, sie waren winzig klein. 4 Pinguine kamen an unser Boot rangeschwommen und erforschten eifrig die neuen Ankömmlinge. Es sind die am weitesten nördlich brütenden Pinguine auf der Erde. Sie leben nur in kleinen Kolonien zusammen (wenige Paare) und sind deshalb nicht so häufig zu sehen.

Mangrovenküste
Mangrovenküste
Lavareiher bei der Jagt
Lavareiher bei der Jagd

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Galapagos-Pinguin
Galapagos-Pinguin
Pelikane waren auf Galapagos allgegenwärtig
Pelikane waren auf Galapagos allgegenwärtig

Urbina Bay

Mit einer nassen Landung kamen wir in der Bucht an. Hinter den Dünen führte ein schmaler Weg durch das Gelände. Kaum ein paar Meter waren wir gelaufen und schon begrüßte uns wieder die vielfältige Tierwelt Galapagos’: Riesenschildkröten, Finken, Schmetterlinge und Spottdrosseln. Außerdem gab es viele Landleguane. Es waren die selben wie auf South Plaza, nur waren sie hier deutlich größer. Eine große Anzahl an Galapagos-Heuschrecken begleiteten unseren Weg. Sie saßen auf dem Weg, im Gebüsch und flogen um uns herum.

Riesenschildkröte
Riesenschildkröte
Landleguan
Landleguan
Galapagos-Heuschrecke
Galapagos-Heuschrecke

Wenn man auf Galapagos unterwegs ist, ist vor allem die Rücksichtnahme auf die Tiere allgegenwärtig. Als auf dem schmalen Trampelpfad vor uns schließlich eine Riesenschildkröte auftauchte, blieb uns nichts anderes übrig als hinter ihr herzulaufen. Sie war sogar relativ flott unterwegs.

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An der Küste, in kleinen Salzwasserpfützen zwischen den Felsen, hüpften einige Goldwaldsänger herum. Es wirkte so als würden sie alle ein großes Gemeinschaftsbad nehmen und ihre neuesten Erlebnisse austauschen. Es war spannend ihnen, bei ihrem Gewusel und Gezwitscher, zuzusehen.

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Goldwaldsänger

Abstecher nach Fernandina

Als wir in der Mitte von Isabela angekommen waren, bot sich ein Besuch von Fernandina an. Sie ist die jüngste Insel und vulkanisch noch sehr aktiv. Aktuell (Sep. 2017) findet im Übrigen wieder ein Ausbruch statt. Nur einen Besucherpunkt gibt es auf Fernandina: Punta Espinosa.

Punta Espinosa auf Fernandina
Punta Espinosa auf Fernandina

So viele Massen an Meerechsen hatten wir bis jetzt noch nirgends gesehen. Das erste Mal konnten wir die Meerechsen überhaupt so richtig beim Schwimmen sehen. Einige kamen gerade zurück aus dem Meer, andere machten sich auf den Weg dahin. Sie errinnerten uns ein bisschen an ein schwimmendes Krokodil, mit ihrem markantem Rückenkamm. Hier hatten wir wirklich größte Mühe, nicht aus Versehen auf ein Tier zu treten. Sie waren von dem Untergrund kaum zu unterscheiden. Außerdem krabbelten sie über die Felsen und zwischen unseren Beinen hindurch. Außerdem gab es sehr viele Seelöwen, Klippenkrabben, Flugunfähige Kormorane, Meeresschildkröten und Blaufußtölpel beim Jagen zu sehen.

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Schwimmende Meerechse
Schwimmende Meerechse

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Flugunfähiger Kormoran mit seinen markanten Flügeln
Flugunfähiger Kormoran mit seinen markanten Flügeln

Tagus Cove

Zurück auf Isabela war unser nächster Stopp: Tagus Cove. Die Bucht war bei Seefahrern sehr beliebt, welche sich auch in großer Zahl in den Felsen verewigten. Überall sind eingeritzte Namen und Jahreszahlen zu sehen. Hinter einem schmalen Landrücken liegt der Darwinsee. Ein Salzwassersee, welcher erstaunlicher Weise 3m über dem Meeresspiegel liegt und einen deutlich höheren Salzgehalt als das Meerwasser aufweist. Warum das so ist, wurde noch nicht geklärt. An ihm entlang führt ein schmaler Wanderweg hinauf zu einem kleinen Berg. Von da hat man einen herrlichen Ausblick auf den Vulkan Darwin.

Blick auf Darwinsee & Tagus Cove
Blick auf Darwinsee & Tagus Cove
Vulkan Darwin
Vulkan Darwin
Noddi
Noddi

Galapagos’ Unterwasserwelt

Während der Schiffsreise hatten wir jeden Tag die Möglichkeit zu schnorcheln. Die sollte man wirklich nutzen, denn sonst verpasst man wunderschöne Momente! Fast überall sahen wir Meeresschildkröten. Teilweise schwammen wir mit bis zu 8-10 Tieren auf einmal. Wir konnten beobachten wie sie die Algen fraßen oder inne hielten und von Putzerfischen gesäubert wurden. Wir schwammen mit Meerechsen, Flugunfähigen Kormoranen und Seelöwen. Diese Tiere im und unter Wasser zu beobachten, ist noch einmal etwas komplett anderes. Weiterhin gab es bunte Papageienfische, Doktorfische, Kaiserfische, Kissenseesterne, Bleistiftseeigel und Rochen zu sehen.

Kissenseestene (gelb)
Kissenseestene (gelb)
Meeresschildkröte
Meeresschildkröte
Meeresschildkröte
Meeresschildkröte

Punta Vicente Roca

An der “Seepferdchenspitze” im Norden Isabelas kann man zwar nicht an Land gehen, ein Besuch ist aber trotzdem lohnenswert. Wir unternahmen eine Beiboottour entlang der Felsklippen. Dabei konnten wir brütende Noddis, Blaufußtölpel bei der Balz und Meerechsen beobachten. Allerdings war die Tour sehr anstrengend. Das Meer war sehr unruhig. Hin und wieder schwappte eine Welle ins Boot herein und so hatten wir große Mühe unsere Kameras vor dem Salzwasser zu schützen. Selbst der Umstieg auf unser großes Schiff war nicht so einfach, weil beide Boote teilweise einen halben Meter Höhenunterschied hatten. Wir wurden jedenfalls ordentlich nass bei dieser Tour. Aber das war nur ein kleiner Vorgeschmack, auf das was noch kommen sollte!

Punta Vicente Roca
Punta Vicente Roca

Nachdem wir uns wieder getrocknet hatten, gab es einen Grund zum Feiern: Die Äquatorüberquerung stand bevor. Wir hatten uns alle um den Kapitän versammelt und schauten gespannt auf die Geräte die bald den nullten Breitengrad anzeigten. Die Crew überraschte uns mit einem kleinen Fingerfood-Buffet und Champagner zum Anstoßen.

Äquatorüberquerung
Äquatorüberquerung
Blick am Äquator auf den Vulkan Ecuador auf Isabela
Blick am Äquator auf den Vulkan Ecuador auf Isabela

Gerade hatten wir noch gefeiert und die Stimmung war super. Aber schon bald wurde es ungemütlich und eine quälende Nacht stand uns bevor…


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Kommentar

2 Kommentare zu „Ecuador | Galapagos · Isabela & Fernandina IV“

  1. Antworten

    Macht es doch nicht so spannend! 😉 Sehr artenreich an Tieren da, was? aber sehr schöne Aufnahmen und sehr interessant geschrieben! Warte auf den nächsten spannenden Bericht! 🙂

  2. Antworten

    Ein weiteres Spektrum der Fotografie hält in diesem Beitrag Einzug – die Unterwasserfotografie. Bestechend farbenfroh drücken sie dem Betrachter diese harmonische Idylle ins Bewusstsein. Leider einer der wenigen Orte an denen unberührte Natur so gut beobachtet werden kann. Dank eure Berichte weiss ich, dass ihr eure Aufnahme stets respektvoll eingefangen habt, nur leider ist dieser Respekt gegenüber der Natur zu wenigen Menschen wichtig.

    Eure Aufnahmen besitzen einen großen Umfang der Betrachtung auf die Dinge. Dieser Umfang könnte auf die Reichweite eurer Seite übertragen werden – mit anderen Worten: zusätzlich Englisch, um international interessanter zu werden.

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